Ideenbörse und Erfahrungsberichte

Es gibt viele Möglichkeiten, anderen praktisch und unkompliziert die Liebe Gottes zu zeigen. und es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum jemand Gratishelfer wird. Lassen Sie sich durch die Berichte anderer ermutigen, eigene Ideen auszuprobieren und mit GratisHilfe vor Ort zu starten.

Gemeinsam vor Ort - wenn aus Theorie Praxis wird

Der Mann ist gerührt. Er und seine Frau haben sich aus Angst vor einer Ansteckung über ein Jahr extrem von der Außenwelt abgeschottet. Seine Gesundheit ist seit einigen Jahren sehr angeschlagen. Doch auf das Angebot, gratis Unterstützung bei der Gartenarbeit zu erhalten, haben sie reagiert. Das Hochbeet ist mit Erde zu befüllen. Aufgebaut wurde es schon vor längerer Zeit. Während zwei der Ehrenamtlichen im Garten arbeiten, unterhält sich Frank Bauer, der die Aktion rund um die Gemeinde Hurlach organisiert hat, mit dem Ehemann. Dieser ist sichtlich gerührt und freut sich vor allem für seine Frau. Die Dankbarkeit für Menschen, die einfach gratis und unkompliziert helfen, ist greifbar. Ja, jetzt kann er wieder daran glauben, dass es noch Menschen gibt, die Nächstenliebe leben. Es wird nicht das einzige offene und emotionale Gespräch sein, das in dieser Woche geführt wird.

Und das Team? Alle sind überzeugt: Eine Aktion mit GratisHilfe zu starten ist eines der besten Dinge, die wir als Team von Jugend mit einer Mission machen konnten! Wir haben erlebt, wie sehr die unkomplizierte Hilfe Herzen und Türen öffnet. Gerade jetzt in einer Zeit, die durch Distanz geprägt ist. Natürlich geht nicht alles; aber vieles ist möglich. Durch die Aktion sind neue Kontakte entstanden: zur lokalen Gemeindeverwaltung, zu Kirchengemeinden, Einrichtungen der Diakonie und Caritas – und zu Menschen aus unserer Umgebung, die zwar wussten, dass es uns gibt, aber denen oft nicht bewusst war, dass sich Jugend mit einer Mission auch sozialdiakonisch oder karitativ engagiert. Das hat sich geändert. Frank Bauer ist so begeistert von dem, was sie als Team in dieser Woche erlebt haben, dass er auch andere Kollegen motivieren will, bei Ihnen vor Ort mit einem Team zu starten.

Gutes bewirkt Gutes

Ich bin in keinster Weise in einer Familie mit irgendwelcher christlicher Sozialisation und irgendwelchen christlichen Werten aufgewachsen. Im Gegenteil. Ich komme aus einer Familie, die geprägt war von sehr viel Gewalt und Sucht. Ich hasste besonders so typisch christliche Feste wie zum Beispiel Weihnachten, da die Situation an diesen Tagen so gut wie immer in der Familie eskalierte. Wie es ist, Geschenke zu bekommen, erlebte ich nicht. Randale machend zog ich deswegen als Jugendliche oft über die Weihnachtsmärkte, Leute anpöbelnd. Ich hatte das Bild: Christen sind Menschen, die aus einer guten Familie kommen, die immer zusammen miteinander am Tisch sitzen und gemeinsam essen, die Weihnachten und andere Feste feiern und die Geige und Klavier spielen. Nichts davon hatte Ähnlichkeit mit meinem Leben.
Ich wurde als Jugendliche mal von einer Freundin, die aus einem christlichen Elternhaus kam, zu einem Weihnachtsgottesdienst eingeladen. Ich ging hin. Schon allein als ich die Leute mit ihren schicken Kleidern sah, war ich dermaßen abgeschreckt, dass ich beschloss: Von diesem ganzen Christenkram will ich nichts wissen. Das hat nichts mit meinem Leben zu tun. Ich dachte: „Sollen die Christen ihren Glauben doch mal da leben, wo ich bin. Dann überlege ich es mir, ob ich es ihnen eventuell abnehme.“

Dennoch hatte ich auch irgendwie einen Glauben an die Existenz eines Gottes, aber der schien ja nichts mit mir zu tun haben zu wollen.

Im Laufe meines Lebens wurden mir trotzdem verschiedene Christen zum Segen. Tief bewegte mich, als mir zum Beispiel noch als Schülerin eine Christin kostenlose Nachhilfe in Mathematik anbot. Als ich zu ihr kam, sagte sie einfach: „So, ich bete jetzt, dass ich dir Mathe gut beibringen kann.“ Ich war von dieser Äußerung so positiv vor den Kopf gestoßen, dass ich sie ganz erstaunt anstarrte. Dann gab es eine Bäuerin in einer Ortschaft, in der ich oft war. Diese Bäuerin lebte ein offenes Haus. So kam es, dass zu ihr in die Küche oft alle möglichen Leute und auch Kids kamen. Während wir zusammen Erbsen auspulten, erzählte sie total authentisch von Jesus... einfach so, mit schmutzigen Händen und mit schmutziger Schürze. Ich gewann diese Bäuerin sehr lieb, hätte am liebsten bei ihr gewohnt und es war für mich ein Riesengeschenk, als ich sogar mal bei ihr schlafen durfte. Ihr Haus wurde mir irgendwie zu einer Kirche. Ich empfand es dort fast als heilig, obwohl alles sehr schlicht war.
Und dann gab es noch eine Frau, die mir die Liebe Gottes sichtbar machte, indem sie mich zu sich privat einlud. Ich war total überwältigt, dass ich zu ihr kommen durfte. Ich, die ich aus einem ganz anderen Milieu stammte. Sie hielt mein Misstrauen und Abchecken aus.
Durch diese verschiedenen Taten der Liebe, die ich mehrfach erlebte, wurde ich neugierig und sagte mir: Vielleicht stimmt es doch, dass es einen Gott gibt, der mich liebt. Der ist nur eben nicht in einer Kirche. Es war also so, dass ich durch keine einzige offizielle christliche Veranstaltung, durch keine Evangelisation, keinen Alphakurs oder Ähnliches für Jesus offen wurde – sondern durch Christen, die mir im Alltag die Liebe Gottes durch ihr Tun sichtbar machten. Das möchte ich heute nachmachen und darum mithelfen, dass auch in meinem Ort Menschen durch „Gutes tun“ erleben dürfen: es gibt einen Gott, der mich liebt!
Darum begeistert mich GratisHilfe.

Luca-Christin

"Ich verlange nichts dafür - nur ein Lächeln."

Am Samstag las ich das Hilfsangebot einer jungen Frau auf unserer örtlichen Internet-Plattform. Sie bot an für Hilfsbedürftige Einkäufe zu erledigen. Besonderes berührte mich ihr letzter Satz "Ich verlange nichts dafür - nur ein Lächeln." . Das saß! Glücklicherweise traf ich mich Sonntag mit einer Nachbarin, die ebenfalls Christ ist. Jesus sandte seine Jünger zwei und zwei aus, mir als Alleinstehende tat es sehr gut, in meiner Nachbarin eine "motivierte Mitstreiterin" zu finden, die auch gleich begeistert war. So erstellten wir gemeinsam einen Aushang für unser Wohngebäude. Die Vorlage dazu fanden wir auf nebenan.de und wandelten sie für unseren Bedarf ab. Montag früh bekam ich sofort das Ok unserer Hausverwaltung den Aushang anzubringen (auch in den weiteren Häusern der Verwaltung hier in der Straße) und auf ihrem Kopierer wurde die Vorlage vervielfältigt. Gottes Wohlwollen bemerkte ich beim Aushängen, überall wurde mir bereitwillig die Tür geöffnet und ich konnte die Zettel aufhängen. In unserem Hause waren innerhalb Stunden vier Helfer gefunden, die angaben Einkäufe oder Botengänge zur Apotheke zu erledigen, Kinderbetreuung übernehmen wollten oder Gassi gehen mit Hunden.

Nachdem die erste Aktion so wohlwollend begleitet und positiv aufgenommen wurde, kam mir die zweite Idee. Viele Menschen haben nun Angst und sind stark verunsichert. Da fielen mir die Angebote von BIBEL TV und ERF ein. Ohne Ansteckungsgefahr können Menschen im Fernsehen und über Radio Gottes Wort hören, Trost und Zuspruch erfahren und das täglich frei verfügbar, sie können selbstständig wählen und das Ganze ist zudem KOSTENLOS! Welch ein tolles Angebot! Das gab ich heute mehrmals weiter. Besonders schön war die Begegnung auf der Straße mit einer verängstigten Passantin. Sie meinte, "Ja dieser Tage hat man Angst vor Ansteckung. Ich erwiderte, Ich hab keine Angst. Ich bin Christ und weiß, mein Leben ist in Gottes Hand. Ich werde sterben, wenn Gott es will und nicht wenn Corona grassiert. Meine Lebenszeit bestimmt ER. Sie wurde sehr aufmerksam, so fügte ich noch an: Schauen Sie doch Bibel TV oder ERF Radio. Da können Sie ohne Ansteckungsgefahr, bequem von zu Hause Gutes hören und Trost erfahren. Nach anfänglicher Überraschung, begann Sie zu Strahlen. Und sie meinte: Ohh, ja, dass ist eine gute Idee! DAS kann ich machen! Dankeschön!"

Übrigens, auf meinen Post mit dem Hinweis auf Bibel TV und ERF Radio hatte ich innerhalb von Minuten zwei Daumen hoch! Wenn wir mutig voran gehen stellt sich Gott innerhalb kurzer Zeit mit Aushang, Mitteilung auf der Nachbarschaftsplattform und Gespräch auf der Straße zu unserem Engagement. ER steht zu seinen Verheißungen. "Gehet hin - und ich bin bei euch!" Heute war ich die Beschenkteste :-)

Birgit Broyer / die wortbotin
www.die-wortbotin.de

Raus aus der Lethargie

Peter S. ist mit 59 in den Vorruhestand gegangen. Finanziell konnte er sich den Ausstieg aus dem Berufsleben leisten. Seine Kinder waren schon lange aus dem Haus. Seine Frau ging jedoch noch arbeiten. Nach einem halben Jahr Urlaub total schlich sich eine Lethargie in sein sonst so unbekümmertes Gemüt. Einmal in der Woche Rasen mähen, einmal Großeinkauf, das kann es nicht gewesen sein. Er war kein Leser und kein Schreiber, kein Denker und kein Feingeist. Diese „Was-macht-das-mit mir?-Betroffenheit“ war ihm so was von fremd, dass er einfach nur eine sinnhafte Beschäftigung suchte. Praktisch zupacken, Hilfe leisten, Menschen glücklich machen, das war sein Ding. Aber wie?

Eines Tages hörte Peter S. von der kirchlichen Aktion GratisHilfe. Unentgeltlich helfen: Senioren zur Hand gehen, den Garten mal wieder herrichten, Rollstuhlfahrern Geleitschutz geben, der alleinerziehenden Mutter mit drei Vorschulkindern einfach mal den verwitterten Zaun streichen und die Hecke schneiden – das konnte er sich gut vorstellen. Ohne Termindruck und ohne Erwartung einer Kosten-Nutzen-Rechnung Hilfsbedürftigen Gutes tun. Gute handwerkliche Arbeit verbunden mit einem offenen Ohr für die Ängste und Sorgen der Menschen, das war genau das, was Peter S. immer gesucht hat. Ein dankbarer Händedruck bedeutet ihm mehr als eine emotionslos gewährte Abfindung. Abfindungen kriegen nämlich immer die, die sich damit abfinden müssen, dass keiner sie sucht und keiner sie findet. Abfindung – ein tragisches Wort.

Peter S. ist seit einem halben Jahr bei GratisHilfe. Er hat bisher keinen Tag bereut, an dem er sich in dieser Initiative engagiert. „Ich empfange mehr, als ich gebe. Manchmal lege ich den Hammer aus der Hand und höre den Leuten zu, für die ich gerade den Terrassenboden höher lege, damit der Hausbesitzer barrierefrei mit seinem Rollstuhl in die Wohnung kommt.“

Peter S. erlebt so etwas wie eine Berufung. Sein Leben hat wieder Sinn und Ziel. Er ist freischaffender Helfer und erfährt nebenbei ganz viel über das Leben.

Das war die schönste Urlaubswoche meines Lebens

„Nachts hat mich der Gedanke umgetrieben, was ich tun könnte, wenn ich eine Woche Urlaub habe, und so kam ich auf die Idee, Menschen etwas Gutes zu tun, ohne dafür Geld zu verlangen, einfach so. Anderen eine Freude machen. Ich habe eine Anzeige in unsere Tageszeitung gestellt und innerhalb von wenigen Tagen hatten sich 15 Menschen gemeldet, weil sie irgendetwas nicht mehr tun können, weil sie krank wurden oder ein lieber Mensch ihnen gestorben ist. Das war eine außergewöhnliche Woche. Das war die schönste Urlaubswoche meines Lebens.“

Frieder Trommer Vorstandsvorsitzender Stiftung Marburger Medien